Dienstzeugnis selbst schreiben? Gerne!

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TIpps zum Dienstzeugnis - wie schreibt man es am besten selbst?

Sie bitten Ihren Vorgesetzten um ein Dienstzeugnis und er antwortet Ihnen, dass Sie es auch selbst schreiben können? Das ist mittlerweile keine Seltenheit mehr und kann eine große Chance sein! Denn so können Sie sichergehen, dass Sie ein aussagekräftiges, individuelles Dienstzeugnis bekommen. Niemand weiß besser als Sie selbst, was Sie geleistet und gemeistert haben!

Wenn Sie beim Personalverantwortlichen nach Ihrem Dienstzeugnis fragen, müssen Sie nicht unbedingt warten, bis man Sie fragt, ob Sie es selbst schreiben möchten. Sie können auch fragen, ob Sie einen Entwurf verfassen dürfen – in den meisten Fällen stimmt der Verantwortliche zu. Damit erspart er sich nicht nur Mühe, sondern gibt implizit auch die Zustimmung zu einem sehr guten Dienstzeugnis.

Wenn Sie Ihr Dienstzeugnis selbst schreiben dürfen, nutzen Sie diese Chance und stellen Sie sich das bestmögliche Arbeitszeugnis aus! Davon können Sie auf Ihrem weiteren Karriereweg nur profitieren – wenn das Zeugnis wirklich gut und frei von missverständlichen Formulierungen ist.

Aufbau eines Dienstzeugnisses

Der Aufbau eines Dienstzeugnisses folgt einem relativ festen Schema:

  • Angaben zum Angestelltenverhältnis
      Hier wird angegeben, von wann bis wann Sie im Unternehmen beschäftigt waren – mit vollem
      Namen und Geburtsdatum.
  • Beruflicher Werdegang im Unternehmen
      Beschreiben Sie, in welchen Abteilungen Sie eingesetzt waren – wenn es Positionswechsel gab, geben
      Sie diese mit Datum an.
  • Beschreibung der Tätigkeit
      Hier werden die ausgeführten Tätigkeiten angegeben. Dieser Teil kann mehrere Absätze einnehmen  
      – beginnen Sie unbedingt mit den wichtigsten Tätigkeiten!
  • Leistung
      In diesem Absatz wird auf verschiedene Punkte eingegangen, die jeweils kurz beurteilt werden sollen.
      Dabei soll lediglich auf die wichtigsten, relevantesten Punkte eingegangen werden – einige Beispiele
      sind hier angeführt.

    • Fachwissen
        Inhalte, Tiefe, etc.
    • Leistungsbereitschaft
        Engagement, Pflichtbewusstsein, Zielstrebigkeit, Fleiß, Interesse, etc.
    • Arbeitsweise
        Selbstständigkeit, Gewissenhaftigkeit, Planung, etc.
    • Arbeitserfolg 
        Qualität der Arbeit, Quantität der erledigten Aufgaben, Arbeitstempo, etc.
    • Belastungsfähigkeit
        Ausdauer, Umgang mit Stress, Konzentration, Organisationstalent, etc.
    • Führungsstil (wenn relevant)
    • Zusammenfassende Leistungsbewertung
        Hier reicht ein abschließender Satz, der die Bewertung zusammenfasst.
  • Verhalten
      Teamfähigkeit, Wertschätzung, Anerkennung, Vertrauenswürdigkeit, etc.
  • Beendigungshinweis 
      Weisen Sie darauf hin, wer das Arbeitsverhältnis beendet hat – etwa, dass Sie das Unternehmen „auf eigenen Wunsch“ verlassen haben.
  • Dankes- und Bedauernshinweis
      Hier ist Platz, um auf das Bedauern, dass der Arbeitnehmer das Unternehmen verlässt, hinzuweisen und sich für die Zusammenarbeit zu bedanken. Abschließend
      kann man dem Arbeitnehmer alles Gute für den weiteren Berufsweg wünschen.

 

Der Arbeitszeugnisgenerator kann Ihnen als Unterstützung beim Erstellen Ihres persönlichen Arbeitszeugnisses dienen – Sie können sich inhaltlich an dem Muster orientieren, sollten die Formulierungen jedoch an Ihre Tätigkeiten und an sich anpassen. 

Wichtig: Formulierungen in Superlativen

Ein tolles Dienstzeugnis beinhaltet viele Superlative – auch, wenn das im ersten Moment etwas übertrieben klingt. Achten Sie jedoch darauf, Superlative nur einzusetzen, wo es auch passend ist, zu viel des Guten wirkt oft unecht und man erkennt schnell, dass das Zeugnis vom Mitarbeiter selbst geschrieben wurde. Formulierungen, die nicht die bestmöglichen Bewertungen enthalten, werden von Personalern jedoch manchmal als versteckte Kritik des Arbeitgebers verstanden – bei den wichtigen Dingen ist es daher ratsam, möglichst positive Formulierungen und Worte zu verwenden.

Vermeiden Sie etwa in Ihrem Dienstzeugnis das Wort „bemühen“ – wenn in Ihrem Zeugnis steht, sie hätten sich stets bemüht, wird das negativ interpretiert – denn anstatt Bemühen könnten genauso gut Erfolge angegeben werden. Auch „im Allgemeinen“ oder „in der Regel“ sollten Sie vermeiden und stattdessen „stets“ oder „immer“ verwenden. Nach diesem Schema sollten Sie Ihr Dienstzeugnis nach der Erstellung überarbeiten, um missverständliche Formulierungen zu eliminieren.

Um die Bedeutung der Position, die Sie innehatten, zu verdeutlichen, kann es manchmal sinnvoll sein, das Unternehmen kurz zu beschreiben. Zwei bis vier Sätze reichen hierbei aus.

Vorsicht: Worauf Sie achten sollten

  • Firmeninterne Abkürzungen bringen dem Leser Ihres Dienstzeugnisses keinen Mehrwert – im Gegenteil, sie können zu Missverständnissen führen.
  • Übernehmen Sie keine Textbausteine aus Vorlagen! Diese werden wiedererkannt und wirken wenig authentisch.
  • Je nach Dauer des Beschäftigungsverhältnisses kann ein Dienstzeugnis ein bis zwei Seiten lang werden – länger aber nicht! Zu lange Zeugnisse lassen einen
      vermuten, dass sich der Mitarbeiter selbst einen Lobessang geschrieben hat. 

 

Überprüfen Sie Ihr Zeugnis noch einmal, bevor Sie es Ihrem Vorgesetzten oder dem Personalverantwortlichen zum Unterzeichnen geben – wenn es einmal unterzeichnet ist, ist es schwierig, Formulierungen nochmals zu ändern!

 

Foto: Picture-Factory/fotolia.com

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